Musik als Kontrollmedium von Fanproduktionen. Beobachtungen zur Visibilisierung und Invisibilisierung von Produktionsinstanzen in Form und Diskurs einer aktuellen medialen Kontrolle

von Stephan Packard

Beitrag zur Ausgabe Freies Hören (4.2/2015). | Volltext

Abstract: Die derivative Verwendung urheberrechtlich geschützter Musik durch Fans bietet ein aktuelles Paradigma der medialen Form und des kontroversen Diskurses um immaterielles Güterrecht im Rahmen der medialen Kontrolle digitaler Kommunikation. Der Beitrag schließt an Modelle zur Analyse der Form medialer Kontrolle nach Dirk Baecker sowie an die Diskursanalyse medialer Kontrolle an und untersucht die Paradigmatisierung von Musik aus beiden Perspektiven: Formal wird Musik dabei zum operativen Kontrollmedium in einem Verein zahlreicher verschiedener kontrollierter Medien. Diskursiv steht die Ubiquität automatisch verarbeiteter semiotischer Qualitäten der Entscheidungsfreiheit von Rechteinhaber_innen gegenüber, deren Position außerhalb der kontrollierten Kommunikation liegt. Während die Beschwörung einer ‚digitalen Allmende‘ sich hier eher als Strategie zur Transformation bestehender Machtverhältnisse denn als kontinuierliche Tradition eines alternativen Eigentumsentwurfs erweist, oszilliert die Praxis der Fanproduzent_innen zwischen Visibilisierung und Invisibilisierung ihrer kommunikativen Rolle. Die paradoxale Mode salvatorischer ‚non fecit‘-Klauseln stellt die Instabilität der aktuellen Umbruchssituation aus.

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